Der von dem Club gegründete Deutsch-Ungarische Freundschaftspreis wird an herausragende Persönlichkeiten verliehen, die eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der deutsch-ungarischen Beziehungen spielen.

Der Preis wird an eine deutsche und eine ungarische Person vergeben, was symbolisiert, dass die beiden Länder ihre Freundschaft gemeinsam bauen. Es kann auch als Ehrung eines Lebenswerks betrachtet werden, da Personen mit langjähriger Erfahrung in ihrem Beruf den DWC Preis erhalten können. Die Übergabe des Preises findet im festlichen Rahmen, auf dem jährlichen Wirtschaftsball des Clubs statt.

Auf der 25jährigen Jubiläumsfeier wurde auch einem dritten Preisträger ein Sonderpreis für sein über Jahrzehnte andauerndes Engagement für Verständigung und Freundschaft der beiden Länder überreicht.

Klicken Sie auf den Namen und so kommen Sie zum Text der Laudatio, mit der die Preisträger geehrt wurden.

2022 | Dr. Peter Spary| Deutscher Verfasser

2022 | Prof. Dr. Rita Süssmuth| Bundestagpräsidentin a.D.

2022 | Dr. József Czukor| Botschafter

2022 | Dr. Judit Varga  | Justizministerin

2021 | Wolf Illner | Oberstleutnant

2021 | Prof. Dr. László Palkovics | Minister für Innovation und Technologie

2019 | Gergely Gulyás | Minister im Amt des Ministerpräsidente

2019 | Dale A. Martin  | CEO – Siemens Hungary Kft.

2018 | Marie-Theres Thiell | CEO – ELMŰ/ÉMÁSZ, innogy Hungary

2018 | Leslie Mandoki | Musiker-Produzent

2017 | Balog Zoltán | Minister für Humanressourcen

2017 | Prof. Dr. Schmidt Mária | Generaldirektorin des Terror Háza Museums

2017 | Frank Spengler | Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung

2016 | Dr. Matei Ion Hoffmann | ehem. deutscher Botschafter in Ungarn

2016 | Dr. Edvi Péter | Präsident des Internationalen Kinderrettungsdienstes in Deutschland und Ungarn

2015 | Dárdai Pál | Nationaltrainer Ungarns und Cheftrainer von Hertha BSC

2015 | Ulrich Bettermann | CEO – OBO Bettermann Hungary Kft.

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Preisträger 2019

Gergely Gulyás

Gergely Gulyás, Minister im Amt des Ministerpräsidenten, gilt seit Jahren als eine politische Brücke zwischen Ungarn und Deutschland und wichtige Säule in den zwischenstaatlichen Beziehungen – den offiziellen und inoffiziellen.

Als ständiger Ansprechpartner bei unzähligen Empfängen von Delegationsreisen aus der deutschen Politik und Wirtschaft hat er sein Engagement für die deutsch-ungarischen Beziehungen bewiesen. Aber auch auf Auslandsreisen vertritt Gergely regelmäßig und konsequent die ungarische Position in Deutschland, insbesondere im politischen Berlin.

Als Vorsitzender der Deutsch-Ungarischen Parlamentariergruppe führt er einen regelmäßigen und intensiven Gedankenaustausch mit den Vertretern der CDU/CSU.

Bereits während seiner Studienzeit der Rechtswissenschaften verbrachte Gergely das Wintersemester 2002/2003 in Hamburg, was seine Nähe und Affinität zu Deutschland unterstreicht.

Seit 2005 Mitglied von Fidesz, seit 2015 stellvertrender Parteivorsitzender. Seit fast zehn Jahren ist er Mitglied der Ungarischen Nationalversammlung. Er hatte zahlreiche bedeutende politischen Positionen inne: Gergely war Vizepräsident der Ungarischen Nationalversammlung, Fraktionsvorsitzender des Fidesz, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte, Minderheiten, Zivilgesellschafts- und Religionsangelegenheiten sowie Vorsitzender des Gesetzgebungsausschusses.

Gergely ist ein großer Kenner des politischen Lebens in Deutschland und verschiedener Verfassungsgesetzgebungen und Wahlsysteme in Europa. Sein intensives Interesse an allen verfassungsrechtlichen Fragen spiegelt sich in seiner Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender im Sonderausschuss zur Vorbereitung der Verfassung wider.

Mehrere Jahre lang hatte Gergely den Posten des Generaldirektors der Stiftung für ein Bürgerliches Ungarn inne. Als Generaldirektor intensivierte er den Dialog mit den deutschen Partnereinrichtungen, insbesondere mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass auch die Stiftung für ein Bürgerliches Ungarn Auslandsbüros eröffnen wird, u.a. in Berlin und in Brüssel.

Seinen Einsatz für die Verbesserung der deutsch-ungarischen Beziehungen zeigte er auch gegenüber dem Deutschen Wirtschaftsclub Ungarn. Gergely hielt mehrere Vorträge vor dem DWC-Publikum und stand uns immer unterstützend zur Seite.

Wir, der gesamte DWC Vorstand möchten Gergely für sein seit Jahren andauerndes, freundschaftliches Verhältnis zu unserem Klub und seinem Werben um gegenseitiges, nicht nur politisches, Verständnis zwischen den beiden Ländern sowie seinem Einsatz für eine ehrliche und offene Kommunikation mit dem Deutsch-Ungarischen Freundschaftspreis auszeichnen.

Es ist uns eine besondere Ehre und Freude Dir, lieber Gergely, diesen Preis auch als Ausdruck unserer Wertschätzung und Freundschaft zu überreichen, wir sind Dir dankbar, dass Du jederzeit für unsere Anliegen und auch für unsere deutschen Gäste und politischen Gespräche zur Verfügung standest und freuen uns auf eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit mit Dir im Sinne der gegenseitigen Verständigung und Freundschaft.

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Preisträger 2019

Dale A. Martin

Während seiner nahezu 30-jährigen Karriere bei der Siemens Gruppe war Dale A. Martin, Vorstandsvorsitzender des Siemens in Ungarn, in mehreren Tochtergesellschaften in Europa und Asien Mitglied des Vorstandes bzw. der Geschäftsführung. Seit 2010 ist Dale Vorstandsvorsitzender des Siemens in Ungarn.

Er setzte sich insbesondere mit Begeisterung für den Ausbau der dualen Ausbildung sowie die Stärkung der Forschung und Entwicklung ein.

Die duale Ausbildung wird neben modernster Technik und Sprachtraining durch das fachliche Betreuungs- und Austauschprogramm der Siemens-Mutter gewährleistet. Siemens Professional Education Hungary ist das erste nicht-deutsche Projekt bezüglich der Ausbildung eines internationalen Großunternehmens.

Siemens bietet auch ein Austauschprogramm in Deutschland, um ungarischen Studenten die Möglichkeit zu geben, sich mit der hochwertigen Arbeitskultur von Siemens im Ausland vertraut zu machen.

Die Belebung einer modernen Internationalität ist ein wichtiges Anliegen für Dale. Er ist zutiefst überzeugt von der positiven Wirkung mehrfacher Identitäten und welche hervorragenden Ergebnisse damit erreicht werden können.

Dale’s Tätigkeit hat bewiesen, dass mehrfache Identitäten nicht nur einem Unternehmen zu Gute kommen. Zunächst engagierte sich Dale bei uns als Vorstandsmitglied im Deutschen Wirtschaftsclub, dessen Ehrenmitglied er auch ist. 2013 wurde er dann zum Präsidenten der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer gewählt. Diese Position hat er in seiner ihm eigenen Art völlig neu definiert und gerade auch im gemeinsamen Dialog mit uns konnten wir oft und unbürokratisch Hindernisse beseitigen und auch die Kooperation des DWC mit der Kammer auf eine neue, bessere Basis stellen. Stellvertretend sei hier nur die – von Marie-Theres Thiell ins Leben gerufene neue Initiative Netzwerk Digital genannt, an der auch der Deutsche Wirtschaftsclub als aktiver Gründungspartner beteiligt ist.

Sein Engagement zur Vertiefung der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen widerspiegelt sich in seinen Aktivitäten und Zielen als Präsident der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer. Er stellte als Schwerpunkte der Tätigkeit der DUIHK die Verbesserung der Dienstleistungen für Unternehmen beider Länder, Networking und Interessenvertretung für Ihre Mitglieder sowie die Unterstützung zwischenstaatlicher Wirtschaftskontakte im Mittelpunkt. Die Orientierung an den tatsächlichen, praktischen Erfordernissen der Unternehmen hat Dale immer strikt vor Auge gehalten. Aktuell gehören dazu vor allem Maßnahmen zur Linderung des Fachkräftemangels sowie die Stärkung der dualen Berufsbildung in Ungarn.

Für seine Verdienste im Interesse der Deutsch-Ungarischen Wirtschaftsbeziehungen verlieh ihm der Staatspräsident Ungarns das Offizierskreuz des Ungarischen Verdienstordens. Sein Beitrag zu den deutsch-ungarischen Beziehungen mit fast zehn Jahren im Land und zum Ausbau der dualen Ausbildung sowie seine sozialen Verdienste machen ihn dem DWC Preis der Deutsch-Ungarischen Freundschaft würdig.

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Preisträger 2018

Marie-Theres Thiell

Bei unserer ersten Preisträgerin wäre es wohl noch untertrieben davon zu sprechen, dass sie in einem männerdominierten Bereich Karriere gemacht hat. Als ihr Werdegang in der Energiewirtschaft begann, gehörten Frauen in Führungspositionen noch zu einer Rarität. Doch sie hat sich durchgesetzt und ist ihren Weg nach oben gegangen. Heute ist Marie-Theres Thiell als Vorstandsvorsitzende der ELMŰ/EMÁSZ-Gruppe verantwortlich für 5000 Mitarbeiter und knapp zwei Milliarden Euro Umsatz und dient damit vielen ambitionierten Frauen gerade auch als Deutsche in Ungarn als großes Vorbild. Und nicht nur das. Marie-Theres Thiell engagiert sich stark dafür, dass Diversität in Konzernen thematisiert und ernst genommen wird. Über Projekte und Netzwerke ergreift sie Eigeninitiative und trägt dazu bei, dass das Thema Diversität in der ungarischen Unternehmenswirklichkeit ankommt.

Und auch beim Thema Innovation kann man ihr die Begeisterung anmerken. Die Unternehmen von morgen sind völlig andere als die von heute. Entsprechend hoch schreibt Marie-Theres Thiell zukunftsorientierte Strategien, die im Kern Innovation und neue Technologien vereinen. Mit dem Programm der elektrischen Mobilität von Elmű-Émász strebt Marie-Theres Thiell an, dass die ungarischen Verkehrsbedingungen nach westeuropäischem Muster umwelt- und zukunftsbewusster werden.

Insbesondere das soziale Engagement von Frau Thiell in Ungarn muss hier jedoch hervorgehoben werden. Sie wirkt in mehreren Organisationen mit und bemüht sich stets für den guten Zweck des Freiwilligendienstes weitere Leute zu überzeugen. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Kinderrettungsdienst ist sie in das Programm des therapeutischen Reitens eingebunden, das zur Verbesserung des Gesundheitszustandes vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen beiträgt und der Kinderrettungsdienst wird von ihr nachhaltig gefördert und unterstützt, gerade auch mit zukunftsorientierten Lösungen der Energiewirtschaft.

Ihr Beitrag zu den deutsch-ungarischen Beziehungen mit mehr als zwanzig Jahren im Land und zur Energiewende sowie ihre sozialen Verdienste machen Marie-Theres Thiell dem DWC Preis der deutsch-ungarischen Freundschaft würdig.

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Preisträger 2018

Leslie Mandoki

„Brücken bauen, dort wo Risse entstanden sind.“ Ein Satz, der für den gesamten künstlerischen Lebensweg unseres Preisträgers steht, und ihm trotzdem nicht gerecht wird. Begonnen hat die Lebensgeschichte des gebürtigen Ungar mit der Flucht vor der Zensur der kommunistischen Regierung im Jahr 1975. Als damals 22-jähriger Musikstudent fand Leslie Mandoki in Deutschland eine neue Heimat und einen Ort, an dem er in Freiheit seine Träume verwirklichen konnte. Und wie wir heute feststellen können, mit sehr großem Erfolg.

Nachdem er mit der Band Dschinghis Khan bekannt wurde, eroberte er als Produzent die Musikwelt und arbeitete mit Weltstars wie Lionel Richie und Phil Collins und auch mit Newcomern wie den No Angels und Andreas Bourani zusammen. In den „Mandoki Soulmates“ vereint er legendäre Größen des Jazz und Rock zu einer Band. Außerdem agierte er als Music Director bei Audi und Volkswagen, komponierte für den FC Bayern München und produzierte Angela Merkels Wahlkampsong. Diese Liste könnte wohl noch einige Minuten fortgeführt werden.

Doch nicht vorrangig wegen seines umfangreichen musikalischen Werkes möchten wir ihm diesen Preis überreichen, sondern wegen seines ganz persönlichen Lebensweges und seinem politischen und gesellschaftlichen Engagement, insbesondere auch für die deutsch-ungarische Freundschaft. Nicht ohne Grund wurde er im letzten Jahr mit der Europa-Medaille ausgezeichnet. Als Künstler kämpft er aktiv für die Meinungsfreiheit und die elementaren Menschenrechte. Er will, wie er selbst sagt, ein Europa, das als eine Wertegemeinschaft funktioniert. Ein buntes Europa, ein tolerantes Europa. Dabei stellen der Freiheitskampf der Ungarn 1956 und der Mauerfall für Leslie die geschichtlichen Momente dar, aus dem das heutige Europa Kraft und Toleranz schöpfen kann. Und zwar auch in Bezug auf die deutsch-ungarische Freundschaft. Denn für die Flüchtlinge aus der DDR hat Ungarn mit der Grenzöffnung Menschlichkeit bewiesen und das „Jahr der Wunder“ wurde zum Schlüsselmoment für die deutsch-ungarischen Beziehungen. Diese Erfahrungen festzuhalten und darzustellen ist Leslie mit seinem Buch „Sehnsucht nach Freiheit“ und seinem dazugehörigen Film gelungen. Denn indem er die Zusammenhänge zwischen 1956 in Ungarn und 1989 in Deutschland aufzeigt, verdeutlicht er wie nah sich beide Nationen stehen.

Leslie überzeugt in seiner Haltung davon, dass Freiheit verpflichtet, Verantwortung zu übernehmen. Und dafür möchten wir ihm danken.

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Preisträger 2017

Balog Zoltán

Der Sonderpreis der deutsch-ungarischen Freundschaft anlässlich unseres 25 jährigen Jubiläums geht an Minister Zoltán Balog.

Vor genau vier Jahren, als unser damaliger Schirmherr des ersten Balles der Deutschen Wirtschaft, hat uns unser Preisträger bereits die Ehre erwiesen, die Ehrenmitgliedschaft im DWC anzunehmen und stand uns seither immer unterstützend zur Seite. Einen Preis der deutsch ungarischen Freundschaft gab es damals noch nicht, mit der Ehrenmitgliedschaft konnten wir ihn aber für sein bereits seit Jahren andauerndes, freundschaftliches Verhältnis zum Deutschen Wirtschaftsclub auszeichnen.

Sein persönliches Engagement für die deutsch-ungarische Freundschaft geht jedoch viel weiter zurück. Herausragend war unter anderem sein Einsatz 1989 als Seelsorger für die Flüchtlinge der DDR, die auf ungarischem Boden auf ihre Ausreise warteten. Aber auch vorher war er bereits in den kommunikativen, kirchlichen Austausch zwischen Ungarn und der damaligen DDR eingebunden.

Neben vielen anderen Auszeichnungen, u.a. Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband, hat er zu Recht in diesem Jahr auch die Rainer Hildebrandt Medaille für Menschenrechte in Berlin erhalten.

Liest man seine vollständige Vita wird einem schnell klar, dass er große Teile seines beruflichen und privaten Lebensganges in den Dienst der Verständigung und im Sinne der deutsch-ungarischen Freundschaft gestellt hat.

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Preisträger 2017

Prof. Dr. Schmidt Mária

Für das Engagement unserer Preisträgerin, Prof. Dr. Mária Schmidt erlauben sie mir, dass ich erneut Richard von Weizsäcker zitiere der 1985 sagte: „Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie lässt sich nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. […] Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich.“

Als wir in diesem Jahr bei unserer Preisträgerin zu Besuch waren sagte sie zu Recht Vergangenheitsbewältigung ist ein deutsches Unwort. Umso wichtiger ist es aber, gerade auch unter Freunden, über die Fehler der Vergangenheit offen zu sprechen, damit die Freundschaft nicht auf Dauer Schaden nimmt. Deshalb ist ihr herausragendes Engagement im und mit dem Terrorhaus in Budapest für die deutsch-ungarische Freundschaft und für den offenen Dialog und verständnisvollen Umgang miteinander von so immenser Wichtigkeit. Nichts schadet einer Freundschaft mehr als nicht über die Fehler der Vergangenheit miteinander zu sprechen.

Neben vielen anderen Auszeichnungen wurde ihr auch 2014 der Széchenyi Preis verliehen.

Weiterhin ist Sie Autorin zahlreicher eigener Bücher und Publikationen, u.a. auch in deutscher Sprache, und hatte maßgeblichen Anteil an ungarischen Ausgaben deutscher Werke und Veröffentlichungen, insbesondere in der historischen und politischen Bildung. Dass diese Werke auch in ungarischer Sprache erschienen sind, ist ihr Verdienst und unterstützt das deutsch-ungarische Freundschaftsverhältnis und das gegenseitige Verständnis füreinander, aus historischer Sicht, vor allem aber auch für das Miteinander in der heutigen Gegenwart.

Gemeinsam mit unserem zweiten Preisträger, Frank Spengler hat sie aber auch maßgeblichen Anteil daran, dass wir in Budapest heute einen Straßennamen und Büste im Stadtpark eines der bedeutendsten deutschen Politiker der Bundesrepublik Deutschland und Vater des europäischen Gedankens und damit auch der heutigen Europäischen Union, Konrad Adenauer, haben. Beide haben sich für dieses Projekt stark gemacht und es letztlich auch gemeinsam umgesetzt und verwirklicht. Dies ist natürlich vor allem eine Anerkennung der Leistung und Auszeichnung für die Person Konrad Adenauers aber auch ein Sinnbild der Freundschaft zwischen unseren Ländern.

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Preisträger 2017

Frank Spengler

Dies bringt mich zu unserem zweiten Preisträger, der sich wie kein zweiter vor ihm als Deutscher in Ungarn, aber auch zu Hause in Deutschland für das gegenseitige, vor allen Dingen politische Verständnis und das miteinander im Sinne der deutsch-ungarischen Freundschaft eingesetzt hat.

Dabei stehen und standen das Zuhören und das Verständnis für die Sichtweise des Anderen immer ganz oben auf seiner persönlichen Agenda. Ganz im Sinne meines Eingangszitates von Richard von Weizsäcker kann nur derjenige den anderen verstehen, der ihm zuhört, seine Lebens- und Denkweise verstehen möchte. Berichterstattung „von außen“ ist dabei immer eine schlechte Voraussetzung. So hat unser Preisträger einmal in einem Interview gesagt: „Vieles in der Berichterstattung wird den Tatsachen nicht gerecht. Ich gewinne zunehmend den Eindruck, dass gerade die kritischsten Berichte oft von Leuten geschrieben werden, die nicht vor Ort sind und ihre Informationen aus anderen Quellen beziehen.“

Sicherlich auch für sein ganz persönliches Engagement wurde die von ihm in Ungarn vertretene Konrad-Adenauer-Stiftung 2014 bereits von der Stiftung für ein Bürgerliches Ungarn mit dem Preis für ein bürgerliches Ungarn ausgezeichnet, heute ist es aber nun an uns, unseren Freund und langjährigen Weggefährten des Deutschen Wirtschaftsclubs, der oft lieber im Hintergrund bleibt und sich nicht ins Rampenlicht drängt und mit dem wir als Deutscher Wirtschaftsclub zahlreiche Veranstaltungen gemeinsam durchgeführt haben und dies auch in der Zukunft sicherlich fortsetzen werden, für sein persönliches Engagement verdienter Weise auszuzeichnen.

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Preisträger 2016

Dr. Matei Ion Hoffmann

Den DWC Preis erhielt unser Ehrenmitglied und ehemaliger deutscher Botschafter in Ungarn in den Jahren 2011-2014 und seit 2015 Botschafter bei der OECD in Paris, Dr. Matei Ion Hoffmann. Geboren in Bukarest, aufgewachsen u.a. in Frankfurt am Main, Los Angeles und Chicago und 1980 eingetreten in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland.

Bereits vor seiner Rolle als hiesiger deutscher Botschafter spielte Dr. Hoffmann schon einmal eine Rolle in Ungarn in seiner diplomatischen Karriere, genauer gesagt bereits im August 1989, als er im Auftrag von Bundesaußenminister Hans-Diet­rich Genscher Ungarn im Rahmen der DDR Flüchtlingskrise diplomatische Besuche abstattete. Ziel war es, eine für die ungarische Seite zum damaligen Zeitpunkt gegenüber Ostberlin vertretbare Lösung des Problems mit den sich immer zahlreicheren DDR-Flüchtlingen zu finden.

In seinem Vortrag bei unserem Club am 4. Juni 2013 sagte er u.a. zu den Teilnehmern, dass es beim Treffen mit dem damaligen Außenminister Gyula Horn und dessen Staatssekretär László Kovács folgendes gesagt wurde: „In diesen Gesprächen haben wir den Moment des Wechsels erlebt, wir konnten erleben, wie sich ein Land aus seinem Block löst. Das war eine historisch spannende Erfahrung. […] Bereits im Sommer 1989 konnten wir in einer sehr dramatischen Situationen ein weiteres Element eines Fundaments im deutsch-ungarischen Verhältnis legen.“

An diesen Einsatz und seine Kenntnisse und Erfahrungen über und in Ungarn schloss sich seine Zeit als Botschafter in Ungarn nahtlos an. Mit seiner für ihn typischen offenen und direkten Art sagte er damals an einigen Journalisten und Politiker aus dem deutschsprachigen Sprachraum diese Bemerkung: „Es gibt in der politischen Auseinandersetzung natürlich auch den einen oder anderen, der Ungarn als Projektionsfläche für eigene Pläne und politische Ideen sieht.“

Einige von diesen Leuten seien für Phänomene und Fakten, die von ihrer politischen Vorstellungswelt abweichen „nicht immer zugänglich und hören nicht immer gerne zu“. Auch drei Jahre später haben diese Aussagen nichts an ihrer Aktualität verloren.

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Preisträger 2016

Dr. Edvi Péter

Dr. Péter Edvi hat sein Lebenswerk in den Dienst hilfsbedürftiger und in Not geratener Kinder gestellt. Dr. Edvi ist nicht nur der Gründer und Präsident des Internationalen Kinderretungsdienstes in Deutschland und Ungarn, und des Verbandes für therapeutisches Reiten in Ungarn, sondern mit ihm sind auch eine Reihe von anderen nationalen und internationalen gemeinnützigen Aktivitäten verbunden.

Geboren in Budapest folgte das Studium der Veterinärmedizin in Berlin mit  Promotion als Dr. Vet. Med. in Budapest und Berlin und 1982 die Umsiedlung nach Hannover und Tätigkeit an der Tierärztlichen Hochschule.

Zusammen mit einigen Freunden begann Dr. Edvi im Laufe des Jahres 1988 Flüchtlingen aus der DDR zu helfen, die über Budapest den Weg in die Freiheit suchten. So erhielt er auch erste Informationen über die dramatischen Zustände in rumänischen Waisenhäusern. Erstmals nach dem Zusammenbruch des totalitären Regimes in Rumänien hatten Dr. Edvi und sein Freund László Kövér am Weihnachten 1989 die Möglichkeit, sich vor Ort von der traurigen Wahrheit zu überzeugen. Jeder Versuch, zunächst auf privater Basis Hilfe zu leisten, erwies sich als völlig unzureichend; der Schritt an die Öffentlichkeit und zu organisierter Hilfe war unumgänglich. So wurde der Internationale Kinderrettungsdienst (IKR) in Hannover gegründet, dessen Präsident und engagierter Motor Dr. Edvi bis heute ist. Dabei stellt Dr. Edvi immer die Sache in den Vordergrund und nicht seine Person.

Die von seinen Mitgliedern im März 1990 initiierten ausführlichen Presseartikel mit erschütternden Fotos über das Elend der rumänischen Heimkinder gingen um die Welt und lösten eine internationale Welle der Hilfsbereitschaft aus.

Der Internationale Kinderretungsdienst hat heute seinen Sitz in Ungarn. Das Ziel der Organisation ist es, Kindern und Institutionen zu helfen, und dabei insbesondere hilfsbedürftigen Kindern, unabhängig von nationalen, politischen oder religiösen Zugehörigkeiten Unterstützung und Versorgung materieller, sozialer oder gesundheitlicher Art zu gewähren.

Die Arbeit des IKR finanziert sich zu einem kleinen Teil aus Mitgliedsbeiträgen, im Wesentlichen aber durch ehrenamtliche Tätigkeit und Spenden.

Zu den Gründungsmitgliedern zählten bekannte ungarische Politiker, wie Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn, László Kövér, Parlamentspräsident und der Oberbürgermeister a.D. von Budapest, Gábor Demszky.

Schirmherren des Internationalen Kinderrettungsdienstes sind u.a. Dr. Heinz Fischer, Christian Wulff, Pál Schmitt, Dr. Árpád Göncz, Dr. Roman Herzog, Horst Köhler und Dr. László Sólyom.

Mittlerweile hat sich der Internationale Kinderrettungsdienst als eine der wichtigsten nicht-staatlichen Wohlfahrtsorganisationen in Ungarn etabliert.

Die Arbeit des IKR ist ausgesprochen vielseitig: Medizinisches Hilfsprogramm, Ernährungsprogramm für Kinder, Pflegeelternprogramm, Programm zur Vorbereitung von Gesetzen, Ferien- und Erholungsprogramm, Bildungsprogramme zur Aus- und Weiterbildung, Hilfslieferungen, Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Veranstaltungen insbesondere zu Weihnachten und am Kindertag, Informations- und Beratungsprogramm.

Für sein unermüdliches, nationales und internationales Engagement insbesondere auch im deutsch ungarischen Verhältnis zeichnen wir Dr. Péter Edvi mit dem Preis der deutsch ungarischen Freundschaft aus.

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Preisträger 2015

Dárdai Pál

Pál Dárdai lebt und arbeitet seit über 20 Jahren in Deutschland. Er setzt sich in seiner Funktion und Tätigkeit insbesondere für die Jugend im sportlichen Bereich ein. Er ist ein absolutes Vorbild im sportlichen und menschlichen Bereich und das nicht nur, weil es Teil seiner beruflichen Aufgabe ist. Er engagiert sich auch in Schulbildung und Integration von Jugendlichen in Berlin. So ist er als Schirmherr für das Projekt „Der Lernpate“ aktiv. Ziel ist es dabei, Schüler bei ihren Hausaufgaben zu unterstützen und zu motivieren, ihre Schulausbildung erfolgreich abzuschließen, und zwar gerade auch dann, wenn sie Talent im sportlichen Bereich haben.

Gerade für ausländische Kinder ist er dabei ein Vorbild: Er hat als Ungar in Deutschland einen Migrationshintergrund und viel erreicht. Vor seiner eigentlichen Karriere im sportlichen Bereich wollte er selbst Lehrer werden. Er sagt über sich: „Ich bin in Ungarn ein halbes Jahr zur Universität gegangen und wollte mich zum Sportlehrer für Gymnasien ausbilden lassen. Das Studium hätte vier Jahre gedauert. Ich habe mich dann aber für den Fußball entschieden und aufgehört.“

Den Schülern gibt er mit auf den Weg, dass sie hart an sich arbeiten und bescheiden sein sollen, und dass es Spaß macht, Zeit in andere Menschen zu investieren.

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Preisträger 2015

Ulrich Bettermann

Ulrich Bettermann ist Deutscher und kommt aus der Wirtschaft. Seine Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Deutschland bzw. in der Schweiz und hat 40 Tochtergesellschaften in 60 Ländern mit ca. 3.000 Beschäftigten.

Er ist vor vielen Jahren nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern für und wegen seines jüngsten Sohnes Christoph nach Ungarn gekommen. Hier konnte Christoph die richtige Betreuung und Fürsorge durch das Pető Institut bekommen. Daraus erwuchs eine Liebe und Leidenschaft für Ungarn und natürlich wie es sich für einen richtigen Unternehmer gehört auch die Gründung einer Firma, welche nun auch schon seit mehr als 20 Jahren besteht.

Daneben engagiert er sich aber auch im sozialen und karitativen Bereich in verschiedenen Ländern als Mäzen caritativer, kultureller und sportlicher Einrichtungen in Deutschland, Ungarn und der Schweiz, so u.a. auch mit dem Bau einer Schule für behinderte Kinder in Uganda, Spendenaktionen in Menden, Unterstützung des Pető Instituts und der Stiftung „Für Euch, mit Euch“ (Veled-Érted), des lokalen Handballteams mit der Arena in Dabas sowie anderer Sportvereine in Bugyi und Umgebung.

Er ist Mitbegründer des Weltwirtschaftsforums in Davos, Träger des Offizierskreuzes des Verdienstordens der Republik Ungarn und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.

Gerhard Schröder sagte über ihn: „Er ist nicht nur ein vorbildlicher Unternehmer, sondern ein guter Mensch in des Wortes traditioneller Bedeutung.“